Mesopotamisches Damwild
Das Wildgehege am Forsthaus Hohenroth ist um eine große Attraktion reicher.
Nach über 1 ½ Jahren Vorbereitungsphase hat die Landesregierung Nordrhein-Westfalen zusammen mit der Landesforstverwaltung NRW,
dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW und dem Regionalforstamt Siegen-Wittgenstein ein ganz besonderes Artenschutzprojekt in Angriff genommen:
den Besatz von Mesopotamischen Damwild im Wildgehege am Forsthaus Hohenroth. Das Besetzen des Mesopotamische Damwild im Wildgehege,
die Urform des sonst verbreiteten Damwildes war nur möglich, weil der Berliner Zoo, der Wildbiologe Heino Krannich und die Niedersächsische Landesforstverwaltung
uns bei diesem Projekt kräftig unterstützt haben und wir uns aus dem Niedersächsischen Forstamt Springe
2 Hirsche, 3 ältere weibliche Stücke und ein Kalb bekommen haben.
Der Mesopotamische Damhirsch kam ursprünglich in Vorderasien, insbesondere Mesopotamien, dem heutigen Grenzgebiet zwischen der Türkei und dem Irak, möglicherweise
auch in Nordafrika vor. 1875 wurde es wiederentdeckt. Im ersten Golfkrieg beinahe ausgerottet, fingen dann die iranischen Behörden die letzten Vertreter dieser Herde ein und züchteten nach,
um die Art zu retten. Das geschah unmittelbar nach dem Regimesturz des Schahs 1979. Der derzeitige Bestand laut Zuchtbuch beträgt 234 Tiere, die Tiere in den israelischen Reservaten nicht
eingerechnet. Dieses Zuchtbuch existiert seit dem Ende der 80-er Jahre. Das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) hat sich für das Mesopotamische Damwild seit 1989 folgende Ziele gesetzt
Datenerfassung, Arterhaltung, langfristige Wiederansiedlung und wissenschaftliche Betreuung.
Der Tierpark Berlin wurde durch den Welt-Zooverband (waza- world Association of zoos and aquaria) mit der Führung des Internationalen Zuchtbuchs beauftragt.
Koordinator ist der Europäische Zooverband (eaza-European Association of zoos and aquaria), hier ist das EEP angegliedert.
Als seinerzeit die ersten Wisente in das Wisentgehege nach Berleburg gebracht wurden, hatte man sich gleichzeitig das große Wildgehege am Forsthaus Hohenroth
angesehen und war insbesondere auf Initiative von Heino Krannich ans Regionalforstamt Siegen-Wittgenstein herangetreten. So wurden wir seinerzeit mit der Idee konfrontiert,
in das Gehege auch Mesopotamisches Damwild auszusetzen, um eine wissenschaftliche Beobachtung zu ermöglichen und, um vor allen Dingen Jungtiere nachzuzüchten.
Nach Zusage des Umweltministeriums und der Hauptverwaltung des Landesbetriebes wurde dies ermöglicht und im Zusammenarbeit mit Herrn Krannich,
dem Tiergarten Berlin und der Niedersächsischen Forstverwaltung dann ein Besatz von sechs Tieren möglich gemacht
Die Tiere vertragen sich mit dem Rotwild optimal, sind nicht nur eine optische Bereicherung, sondern stellen für das Forstamt Siegen-Wittgenstein und natürlich
auch für das Land Nordrhein-Westfalen einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz und Generhaltungsprogramm von Wildtieren dar.
Verein Waldland Hohenroth / Regionalforstamt Siegen - Wittgenstein
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